Hier die Ausführung 2015 ohne Satfinder ( sehr Stabiles Signal )
Auch mit einem SDR-Empfänger kann man die Sonne Beobachten
Die Montierung war eine einfache Eigenbaulösung und die Nachführung wurde mit einem Schrittmotor verwirklicht. Ein Telrad-Sucher war für die Kontrolle der Nachführung mit einer Sonnenfolie abgedeckt.
Für erste Versuche reicht ein Satellitenspiegel mit einem Singel-LNC einige Kabel und eine 12 V Batterie.
Will man die Daten im Computer aufzeichnen braucht man dann noch ein Messgerät oder einen AD-Wandler.
Das Prinzip wird auf obenstehendem Bild gezeigt. Der Pluspol muss auf dem Innenleiter der Buchse angeschlossen
sein. Wird Plus und Minus vertauscht ist der LNC und Satfinder
kaputt.
Um die durch den Satfinder verstärkte und gleichgerichtete Spannung im LNC abzugreifen gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Am einfachsten und wohl auch wegen der großen Bandbreite von über 300 MHz ist es mit einem Satfinder der ein analoges Zeigerinstrument eingebaut hat.
Nach öffnen der Rückseite sieht man die Anschlüsse des Zeigerinstruments.
Dort wird ein abgeschirmtes Kabel richtig ( Plus Minus ) angelötet.
Bei einem Satfinder mit einer Leuchtdiode kann man am Pin 1 des Verstärker IC's das Messinstrument anschließen.
Diese Anordnung ist empfindlicher aber die Regelung mit dem Potentiometer bleibt einem auch nicht erspart da immer nur ein kleiner Teil der gesamten Dynamik angezeigt wird. Besser wird es wenn das Potenziometer durch ein Zehngangpoti ersetzt wird.
Bei einem Durchgang der Sonne durch den Bereich der Antenne schauen dann die Daten nach Bearbeitung mit RadioSkyPipe etwa so aus wie auf diesem Diagramm. Eventuell ist bei dem Messgerät auch eine Grafik SW dabei.
Dazu braucht man keinen Rotor. Das geht mit der Erddrehung viel besser.
Bei so einem Versuch kann man viel lernen. Wenn man die Zeit des Durchgangs ca. 16 min in Winkelgrade umrechnet, die Breite der Antennenkeule 3° abzieht bleibt noch immer ein viel zu großer Winkel für die Sonne über.
Im Optischen Bereich hat die Sonne nur 0,5 ° . Wieso ist sie denn auf einer Wellenlänge von 3 cm so groß?
Am besten man startet den Versuch wenn die Sonne scheint. Der Spiegel wird so Richtung Sonne gedreht das man auf dem Spiegel den Schatten der LNC-Halterung sehen kann.
Dazu kann es notwendig sein eine Schraube der Spiegelhalterung zu lösen oder auch ganz zu entfernen.
Dann wird der Spiegel so gedreht das der Schatten der Halterung mit dem LNC genau unten in der Mitte des Spiegels ist.
Jetzt ist nur mehr ein kleiner Rest des Schattens unten auf dem Spiegel zu sehen.
Jetzt sollte man den Satfinder mit dem Regler ca. auf 20 % der Anzeige einstellen.
Nun noch einmal den Spiegel absenken bis der Schatten knapp unter dem Spiegel ist und dabei den Zeiger vom Satfinder beobachten. Wenn nun der Zeiger auf 90 bis 100 % ausschlägt hat man die Sonne im Radioteleskop gefunden.
Ohne Satfinder geht es auch wie das Funktioniert ist hier zu sehen.
Beim letzten Sonnenfleckenmaximum wurde auf 3cm mit einer alten TV-Sat-Anlage erste Daten aufgezeichnet. Um die Sonne ständig im Fokus des Spegels zu halten musste eine deutsche Montierung mit Nachfürung, Schrittmotor und Getriebe gebaut werden.
Mit einem PC 386 unter MS-DOS wurde die Steuerung des Schrittmotors und die Auswertung des Sonnenrauschens mit einer seriellen Schnittstelle und einem mV-Meter verwirklicht. Die gemessene Zeit und die Rauschspannung wurde dann mit Exel ausgewertet und ein Diagramm erstellt.
Die erste Aufzeichnung gelang am Vormittag des 01.Mai 2000. Da es zur gleichen Zeit ein Gewitter gab war ich mir nicht sicher ob es sich wirklich um einen Flare der Sonne handelt. Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach Bestätigung meiner Vermutung.Auf der Seite von Space Weather konnte ich zur Bestätigung einen Solar X-ray Flux ( M Flare ) zur gleichen Zeit finden..
http://www.swpc.noaa.gov/today.html
Gleich am nächsten Tag erwischte ich wieder einen noch stärkeren M Flare am frühen Nachmittag. Auch dieses mal fand sich bei Space Weather eine Bestärigung.
Einen Monat später am 06. Juni 2000 gelang mir dann die Aufzeichnung eines Flares der von 14h36 bis 15h50 dauerte. Davon gibt es sogar einen Film
Am 09.04.2001 wurde in Tremsdorf nördlich von Berlin mit einen Spektrometer um 15h30 ein Sonnenburst uber den ganzen Messbereich von 40 bis 800 MHz registriert wie auf dem Bild oben zu sehen ist. Ich hatte nach dem Winter ( Sonne zu tief im Süden ) meine Empfangsanlage im Aprill schon verbessert und wieder in Betrieb genommen. Bei meiner Anlage kann man auf dem Diagramm unten erkennen kann das dieser Burst sogar bis 12 GHz und warscheinlich noch darüber reichte.
Die Verbesserung der Nachführung kann man an der gleichmäßigen Rauschspannung vom einschalten um 11h00 bis 15h30 erkennen. Es ist das normale Rauschen der Sonne das auf meinem Voltmeter ca. 1000 mV beträgt und bei dem Burst um 15h30 UTC auf die dreifache Spannung ansteigt. Um 15h45 hatte ich meine Aufzeichnung abgeschaltet weil die Sonne bei mir hinter einem Berg untergeht. Erst nach einigen Minuten bemerkte ich den Anstieg der Spannung. Bei nochmaligem Einschalten sieht man nur mehr den Sonnenuntergang.
Nun wollte ich auch auf anderen Frequenzen die Sonneneruptionen feststellen. Dazu hatte ich meine Antennen, die ich zum Satelittenfunk verwendet hatte, auch die Sonne und Ihre Flares ausgerichtet.
Auch die Auswertung der Daten wurde nun mit einer speziellen Software durchgeführt. Das Sonnenrauschen auf 2 Frequenzen gleichzeitig wurde nun mit einer Soundkarte im Computer in ein Diagramm umgewandelt.
Die SW RadioSkyPipe kann man hier herunterladen.
Am 30. 08. 2002 gelang es mir einen Burst der Sonne auf zwei Frequenzen gleichzeitig zu registrieren. Auf der Frequenz 430 MHz ( Wellenlänge 0,7 m ) und auf 2400 MHz
( Wellenlänge 0,13 m ). Um 13h27 UTC
Meine Amateurradioastronomie
Seit 40 Jahren bin ich begeisterter Funkamateur und wurde durch das Funken über Amateurfunksatelliten mit der Himmelsmechanik konfrontiert. Die
Astronomie wurde mein zweites Steckenpferd. Seit 1995 begann ich mich zunehmend für die Radioastronomie zu interessieren. Erste Ergebnisse gelangen mir nach dem Eigenbau von UKW-Vorverstärkern
für meinen ebenfalls selbst gebauten Amateurfunkempfänger, welcher an zwei aneinander gekoppelten 16-Element-Yagi-Antennen angeschlossen war. Yagi-Antennen werden im Amateurfunk im
kommerziellen Funk oder aber auch zum herkömmlichen terrestrischen Fersehempfang benutzt und bestehen prinzipiell aus einem Dipol, einem Reflektor und weiteren Elementen, so genannten Direktoren,
die sich in Blickrichtung der Antenne befinden und dadurch die Richtwirkung der Antenne vergrößern. Die physikalische Länge der Antenne inklusive der Direktoren bestimmen die Richtwirkung und den
Ge-winn der Antenne. Der Gewinn wird in Dezibel angegeben und beschreibt die Richtwirkung einer gegebenen Antenne im Vergleich zu einer Rundstrahlantenne oder einem einfachen Halbwellendipol. Mit
meinen zwei 16-Element-Yagiantennen war sowohl Rauschen aus der Richtung der Sonne, aus der Milchstraße, als auch mit so genannter "Kalt-Heiß-Methode" das Bodenrauschen zu empfangen. Auf
relativ niedrigen Frequenzen wie VHF-Bereich (2-m-Band) ist das Rauschen der aktiven Sonne sehr stark. Rauschstürme auf der Sonne, wie sie zu Anfang der achtziger Jahre auftraten, können bei
empfindlichen Empfängern den Zeiger des Messinstruments für die empfangene Signalstärke auf Vollan-schlag setzen, wie sonst nur Signale von örtlichen Stationen. Im Sonnenfleckenminimum ist die
Sonnenaktivität weit geringer. Die Sonne ist somit trotzdem eine der stärksten Radiostrahler in unserer nächsten kosmischen Nachbarschaft. Neben den speziellen Arten der Radiostrahlung des
Planeten Jupiter auf 20 MHz stellt unsere Milchstraße eine der stärksten flächenhaften Radioquellen dar. Diese wurde schon in den dreißiger Jahren von dem ersten bekannten Radioastronomen der
Welt, Karl Jansky von der Bell Radio und Telephone Company, im Kurzwellenbereich entdeckt. Jansky und Grote Reber, der Janskys Werk später fortsetzte, sind Idole eines jeden
Amateurradioastronomen. Auch nach mehr als einem halben Jahrhundert üben die Schriften dieser beiden Urväter der nach 1945 aus militärischer Technik entstandenen Radioastronomie einen
ungeheuren Reiz auf uns Amateure aus. Quasi in der radioastronomischen Diaspora lebend und noch in völliger Unkenntnis der Schriften von Jansky, Grote Reber, John S. Hey und anderer bestand meine
einzige Rettung in dem ins deutsche übersetzte Buch von John S. Hey "Das Radiouniversum Einführung in die Radioastromie". Es wurde mir auf Anfrage von Professor Mucke
empfohlen.